Das Kultmobil Ente, der 2CV und seine Abkömmlinge laden bekanntermaßen Hobbyschrauber jeden Grades zum Handanlegen ein. Dennoch haben wir neben den bekannten Citroën-Hydraulikern recht viele dieser Doppelwinkel-Einstiegsdrogen bei uns zu Gast. Aus unterschiedlichem Anlass, aber oft handelt es sich um Restaurationen. Auch in diesem Jahr war es wieder gut, dass es uns gibt, denn bei dem Projekt, von dem wir heute berichten wollen, begann es mit einem Vergaserwechsel und endete mit einem Motortausch.
Unser Kunde wechselte also den Vergaser im Home-Workshop, um danach feststellen zu müssen, dass seine Ente keine Leistung mehr auf die Straße brachte. Wir wissen nicht, wie lange die Angelegenheit eskalierte, bis man sich zum Motortausch entschloss und dies auch durchführte. Anschließend: Ente wieder unterwegs, alles bestens, aber was machen mit dem ausgebauten Motor?
Naheliegender und guter Gedanke: Den Motor prüfen und aufbereiten lassen, um ihn sich für schlechte Zeiten als Ersatz hinzulegen. So kam er zu uns, ein Entenherz ohne Blechkleid. Auf der Suche nach der fehlenden Kompression sind wir natürlich in die Tiefe der Maschine eingetaucht. Erfreut konnten wir zunächst feststellen, dass die Möglichkeit eines Kolbenfressers nicht gegeben war. Weiterhin war sofort festzustellen, dass der Motor eine beachtliche Ansaugleistung vollbringen kann, denn in einem der Zylinder stecke ein Lappen fest. Dieser konnte nur durch den Vergaser gekommen sein, wo er sich vielleicht versteckt hatte, um nach getaner Arbeit nicht für immer im Mülleimer zu verschwinden.
Letztendlich haben wir, weil wir nun schon mal dran waren, nur die Brillendichtung gewechselt, denn mehr Arbeit als nötig oder sinnvoll wollen wir ja auch nicht in Rechnung stellen. Dieser Motor ist jetzt definitiv zu schade zum faulenzen im Regal. Aber die nächste Vergaserreinigung kommt bestimmt…
Zu Risiken und Nebenwirkungen in der Automechanik fragen Sie Ihren Citrogaragen-Mechaniker – er kann Einiges dazu berichten: Eine wahre Geschichte, so geschehen im Oktober 2023.
Quellennachweis Artikelbild: Johannes Hofmann